Dein wahres Selbst zeigt sich in Deiner Handschrift.
Shunmyo Masuno, Kapitel 8, ZEN YOUR LIFE

Nicht ohne Grund gehören wohl die Kalligraphie und das Zeichnen zu den Aufgaben von ZEN-Mönchen/Nonnen. Es geht ihnen nicht darum, etwas für die Ewigkeit zu verfassen oder eitel die eigene Geschicklichkeit zu präsentieren.
Indem ich mit den Händen einen Stift oder Pinsel über das Papier gleiten lassen, stelle ich mich meinem eigenen Selbst gegenüber, kann es mit dem Pinselstrich berühren. Handschrift ist persönlich. Ein Bild ohne Ehrgeiz hergestellt, kann ein tiefes Symbol sein.
Digital geht natürlich schneller. Mandala-App, Diary und Handschriften-Typografien, – alles leicht erhältlich, leicht umsetzbar. Ohne Mühe. Es berührt jedoch nur einen kleinen Teil des Selbst.
Im spürenden Kontakt mit Papier, Wasserfarben oder Bleistift sind alle Sinne beteiligt. Ich sehe. Ich höre. Ich rieche. Ich schmecke. Ich spüre. Zu meinem Glück ist diese Übung in meinem Leben eine Selbstläuferin. Ich schreibe und kritzele jeden Tag. Wer das nicht tut, kann ja heute mal etwas sorgsam aufschreiben. Einkaufszettel, Postkarte oder Tagebuch. Wünsche Freude damit.
Guten Morgen, das sehe ich auch so! Hab selber festgestellt, dass meine Handschrift schlecht geworden ist und schreibe seitdem deutlich mehr mit der Hand. Hab dann auch mit Srapbooks angefangen, natürlich mit dem Hintergedanken, dass die schriftlichen Teile auch gut aussehen.
Hoffe, dass dein Beitrag von vielen gelesen wird!
Herzlichst, Joana
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Geht mir auch so, ich liebe es, wenn ein handschriftlicher Text von mir wie ein Gemälde aussieht.
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Sicher ist das gut und richtig, was du schreibst. Ich selbst schreibe nur noch Geburtstagsgrüße und hin und wieder Notizen mit der Hand. Bei den Grüßen gebe ich mir Mühe mit dem Schriftbild, um den jeweiligen Adressaten meinen Respekt spüren zu lassen. „Ein Bild ohne Ehrgeiz …“? Nein, sicher nicht. Auch die Umsetzung eines Bestrebens, sorgsam oder respektvoll zu sein, kommt nicht ohne ein wenig Ehrgeiz aus.
Wenn ich mir jedoch etwas notiere (etwa eine Verszeile, die in mir hochblubbert, oder eine Begebenheit in meiner Umgebung oder beim Aufwachen einen Traum), dann muß ich schnell sein, und Sorgsamkeit beim graphischen Bild ist wenig förderlich, denn wenn ich mit den ersten zwei Zeilen sorgsamen Schreibens fertig bin, habe ich bereits vieles vergessen, was ich aufschreiben wollte.
Meine Sorgsamkeit beim reflektierten Schreiben ist unabhängig von den Medien, die ich benutze. Mir geht es darum, die richtigen Wörter zu verwenden und meine Gedanken so gut wie möglich in ein Schriftbild umzusetzen.
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Viele Aspekte thematisiert. Danke dafür. Ich glaube nicht, dass Achtsamkeit unentwegt stattfinden kann, genausowenig wie man unentwegt betet. Doch das Bemühen um Achtsamkeit hilft mir in meinem Leben tagtäglich. Und WAS genauso Achtsamkeit sein kann, bestimmt jedeR selbst. Lieben Gruß. 📄✉🖌
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