Tag 1
stadtplan unlesbar in schriftgröße 2
regenschauer treiben
einheimische und fremde
durch die häuserschluchten
durchwässert sind rucksack und gemüt
abends umgarnen pasta&wein die fremdheit.
Tag 2
am verhandlungstisch sitzen
die angst, die vorurteile,
die abenteuerlust und der mut.
es ist urlaub,
sie finden rasch eine übereinkunft
sich auf kurze zeit
im fremden
zu beheimaten.
wo ist die seelische wasserscheide
von befremdlichbedrohlich und aufregendunvertraut
im alltäglichen leben?
Tag 3
mir fließen in der unbekannten stadt die tränen
beim anblick eines steines
in der ausstellung von Lee Ufan „die Zeit bewohnen“.
seine welt ist vom ich reduziert
zugunsten von raum und stille.
in der kühlen weite des nicht:ich:raumes
bin ich unerwartet verbunden und nicht allein.

Danke an C., die diese drei Tage an meiner Seite war, um die engen Grenzen der Erkrankung auszutesten und auszudehnen.
Wunderschön. Danke
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das Eigenen spürt sich am besten im Fremden. i
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